In einer gemeinsamen Initiative der Sparda Bank, dem AQUApark, der DLRG Oberhausen und dem Polizei-SV Oberhausen, sollen auch sozial schwächere Kinder das Schwimmen erlernen. In einer repräsentativen FORSA-Umfrage zeigen die Schwimmfähigkeiten der Grundschüler ein erschreckendes Ergebnis. Hier will die Initiative helfen.

Fast 60 Prozent der zehnjährigen Kinder sind keine sicheren Schwimmer. Es sind Zahlen wie diese, die die Verantwortlichen der Sparda Bank (Filiale Osterfeld), des AQUApark, der DLRG und dem Polzei-SV Oberhausen auf-horchen lassen. Eine repräsentative Umfrage durch die Politik und Sozialforschungsgesellschaft »FORSA« zeigt es deutlich auf. In Deutschland sind im Jahre 2016 so viele Menschen ertrunken, wie seit 10 Jahren nicht mehr. Grund genug ein Pilotenprojekt ins Leben zu rufen, welches erstmals im Schuljahr 2017/2018 startet. Mit der Initiative „Kinder sollen Schwimmen lernen! – möglichst noch im Grundschulalter“, wollen die einzelnen Parteien gemeinsam dem Abwärtstrend entgegenwirken: „Das Ergebnis der Umfrage ist erschreckend und zeigt deutlich auf, dass hier Handlungsbedarf besteht“, verdeutlicht Timo Schirmer, Betriebsleiter des AQUA-park Oberhausen, „im Schwimmbad-Alltag kann man durchaus diesen Negativ-Trend erkennen. Wir freuen uns hier helfen zu können. Jedes Kind, welches als sicherer Schwimmer aus dem Kurs herausgeht, ist ein Gewinn“, so Schirmer. Im Fokus stehen dabei die Schülerinnen und Schüler der 4. Schuljahre in den Osterfelder Grundschulen. Denn eine von der DLRG in Auftrag gegebene Umfrage zeigt deutlich, dass am Ende der Grundschule nicht einmal die Hälfte der Jungen und Mädchen ein entsprechendes Abzeichen erworben haben. Nach Angaben der befragten Grundschuleltern haben 77 Prozent der Grundschüler das »Seepferdchen«. Dabei bezeichnen die Experten bestehend aus der DLRG, Sportwissenschaftlern und Ausbildern, das »Seepferdchen« als nicht ausreichend. Ein sicherer Schwimmer muss mindestens die Disziplinen des Jugendschwimmabzeichnens in Bronze beherrschen. Das Seepferdchen ist kein Schwimmabzeichen, sondern lediglich eine Bescheinigung dafür, dass sich das Kind auf einer Strecke von 25 Metern über Wasser halten kann. Die Gründe für diese Entwicklung ergeben sich aus dem familiären und schulischen Bereich. Während früher das sichere Schwimmen in der Grundschule erlernt wurde, zeigen erschreckende Zahlen heute einen deutlichen Abstieg bei den 14- bis 29 jährigen Befragten: Nur noch 36 Prozent von ihnen erlernten das Schwimmen in der Grundschule. Bei den Schwimmkursen im AQUApark steht im Vordergrund die Integration. „Viele Lehrerinnen und Lehrer meldeten uns, dass gerade sozial schwache Familien kaum eine Möglichkeit haben, sich mit dem Thema Schwimmen auseinanderzusetzen“, merkt Schirmer an, der dafür die Kostengründe als einer der
Hauptgründe ansieht. Der Kursbeginn des Projekts ist am 06. September 2017. Die anteiligen Kosten für den Kurs betragen 10,00 €, somit also 1,00 € pro Kurseinheit. Soweit für die Schule ein sozialer Härtefall bei der Schülerfamilie zu erkennen ist, kann die Bezahlung entfallen. Die Kursdauer beträgt 10 Übungsstunden und wird in der Vereinsverantwortlichkeit der DLRG Oberhausen durchgeführt sowie betreut. Neben der DLRG betreuen die Kurse im AQUApark auch die qualifizierten und erfahrenen Übungsleitern des PSV. Die Kurse finden unter der Woche am Mittwoch statt, in der Zeit von 18.00 – 19.00 Uhr. Anmeldungen erfolgen in Absprache mit den Schulen. Die Lehrer der Grundschulen können hier Teilnehmer bzw. Schulkinder vorschlagen und empfehlen. Aus den Grundschulen des Bezirk Osterfeld, der Jacobischule, Erich-Kästner- Schule, Robert-Koch-Schule, der Osterfelder Heide-Schule, der Schule am Siedlerweg und der Overbergschule, können sich dann jeweils zwei Kinder an einem Schwimmkurs anmelden, somit sind insgesamt zwölf Kinder im Kurs vertreten.